Der Konflikt in Kamerun

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Inhaltsverzeichnis
Kamerun - ein geteiltes Land

Kamerun – Ein wunderschönes Land an der Westküste Afrikas, leicht nördlich des Äquators, bekannt für kulturelle und biologische Vielfalt und für Exportprodukte, wie Kaffee, Kakao und Bananen. Weniger bekannt ist hingegen ein politischer Konflikt im Nordwesten Kameruns, unter dem mindestens eine halbe Millionen Zivilisten leiden.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde die damalige deutsche Kolonie Kamerun unter dem Versailler Vertrag von Frankreich und England übernommen. Frankreich erhielt dabei vier Fünftel des Landes und fing an Kaffee und Kakao als Exportprodukte zu fördern. Obwohl gewisser Wohlstand, auch durch die Ausbeutung von anderen Rohstoffen, einkehrte, blieben die wirtschaftlichen und sozialen Fortschritte aus. Der britische Teil wurde hingegen kaum wirtschaftlich ausgebeutet, es wurde jedoch Land an ehemalige deutsche Plantagenbesitzer zurückverkauft.[1]

Schaden durch Kolonialismus

1960 wurde nach längeren Unruhen und einer Regierungsbildung die Unabhängigkeit erklärt. Der südliche Teil des britisch besetzten Gebiets schloss sich im Jahr darauf dem französischsprachigen Teil an. Zusammen bildeten sie nun die Föderative Republik Kamerun. Aus diesem Grund gelten Englisch und Französisch heute noch als Amtssprachen in Kamerun. 1984 wurde der Einheitsstaat der Republik Kamerun ausgerufen, zum Unmut vieler Bewohnenden im anglofonen Teil. Seitdem gibt es dort immer wieder bestreben zur Unabhängigkeit.[2]

Die Bewohner des englischsprachigen Raums fühlen sich vom frankophonen Teil stetig diskriminiert, unterdrückt und vernachlässigt. Beispielweise ist die Infrastruktur dort signifikant schlechter ausgebaut und an staatlichen Schulen im anglophonen Teil werden keine Muttersprachler für den Englischunterricht eingesetzt, sondern Lehrkräfte aus dem französischsprachigen Teil. Ähnliches gilt für englischsprachige Gerichte.[3]

Der Konflikt in Kamerun

Im Jahr 2016 kam es zu den ersten größeren Protesten im Nordwesten Kameruns, dem anglophonen Teil. Der politische Konflikt verschlimmerte sich immer weiter. Auf der einen Seite die Arme Kameruns und auf der anderen Seite englischsprechende Separatist:innen. 2017 wurden Aufstände blutig niedergeschlagen, bei welchen mindestens 8 Menschen getötet und weitere verletzt wurden.[4]

Seither verhärten sich die Fronten kontinuierlich, die Gefahr eines Bürgerkrieges droht. Die anglophonen Bewohner werfen der Arme Kameruns Menschenrechtsverletzungen gegenüber der Zivilgesellschaft vor, indem sie beispielsweise ganze Dörfer ohne Rücksicht niedergebrannten. Die Regierung wirft wiederum den Separatist:innen vor, Zivilisten und Sicherheitsbehörden anzugreifen und rechtfertigen so die Waffengewalt gegenüber dem anglophonen Raum. Seit dem Beginn des Konfliktes sind bereits über 3.000 Menschen gestorben und mindestens 700.000 Menschen haben ihr Zuhause aus Angst zurückgelassen und sind geflüchtet.[5]

Die Menschen in den betroffenen Regionen im Nordwesten Kameruns leiden weiterhin schwer, die Regierung hat die Stromversorgung und den Internetzugang gekappt und durch die schlechte Infrastruktur sind Medikamente und Lebensmittel Mangelware. Ein Ende dieses Politischen Konflikts ist nicht in Sicht, was bei den Bewohner:innen der Krisengebiete zu Angst und Verzweiflung führt.[6]

Ausblick

Der Deutschland-Nkambé e.V. ist ein gemeinnütziger Verein aus Dresden von Wilson, Anne & Jonas. Denkev arbeitet intensiv an der Verbesserung der Lebenssituation der ländlichen Bevölkerung Nkambés im Nordwesten Kameruns.